Neben inhaltlichen und didaktischen Herausforderungen ist beim Erstellen von eLearnings auch die Technik wichtig: Was hilft der beste Kurs, wenn er auf den Geräten der Zielgruppe nicht oder nicht gut dargestellt werden kann? Ein großer Vorteil von eLearnings ist die Möglichkeit, sie zumindest theoretisch jederzeit und ortsunabhängig absolvieren zu können. Das führt zur Erwartungshaltung, dass ein eLearning auf einem Android Smartphone genauso funktioniert, wie auf einem Tablet oder auf einem PC. Abgesehen von den unterschiedlichen Betriebssystemen und Browsern ist ein markanter Unterschied die Größe und das Seitenverhältnis der Anzeige. Daher sieht ein und dasselbe eLearning auf unterschiedlichen Bildschirmen auch unterschiedlich aus.
Was ist nun das passende eLearning-Format?

Wie etwas auf einem Bildschirm dargestellt wird hängt von der Auflösung und dem Seitenverhältnis ab. Bei Smartphones sind häufig anzutreffende Seitenverhältnisse 16:9, 18:9 und 19:9. Auch findet man Seitenverhältnisse von 20:9, 21:9 und dazwischen. Bei PC-Bildschirmen ist 16:9 das am meisten verbreitetste Seitenverhältnis. Aber auch hier sind andere Formate häufig, wie zB 16:10, 21:9 oder sogar 3:2 und 1:1.
Hier sehen Sie die Aufteilung der unterschiedlichen Bildschirmauflösungen von PC- und Laptopbildschirmen, die in Europa im Oktober 2021 im Einsatz waren:

Die meisten derzeit verwendeten Bildschirme haben ein Seitenverhältnis von 16:9. Zwar verteilen sich etwas mehr als die Hälfte der unterschiedlichen Auflösungen auf die Top-3, allerdings bleiben noch fast 50% für viele verschiedene weitere Anzeigen. Der Bildschirm, an dem ich gerade arbeite, hat übrigens ein Seitenverhältnis von 43:18. Es herrscht also eine Diversität.
Ist Responsive Design immer die beste Lösung?
Ich lasse die Zahlenspielerei nun. Denn: Was hat das mit eLearning zu tun? Nun eLearnings können responsive erstellt werden. Das bedeutet: Der Inhalt passt sich an das Gerät an, auf dem er angezeigt wird. Das können Sie auch auf https://elearnings.at testen. Die Seite sieht am Handy anders aus als am Laptop oder auf einem PC-Bildschirm. Das liest sich wie die beste Lösung!
So schön dieser Gedanke auch ist, bringt es Einschränkungen mit sich: Nicht überall macht es Sinn, den Inhalt responsive zu erstellen. Zum Beispiel können bei einem eLearning am Handy auf einer Grafik oder in einem Video Details verloren gehen, die wichtig und auf einem großen Bildschirm sichtbar sind. Eine Software-Simulation für eine PC-Anwendung wird für Lernende nicht zielführend auf einem Handy-Display dargestellt werden. Auch schränkt der Fokus auf das responsive Design die Gestaltungsmöglichkeiten ein. Damit werden eLearnings tendenziell weniger abwechslungsreich.
Außerdem bedeutet die Anpassung auf verschiedene Seitenverhältnisse auch stets einen Kompromiss: Es ist nicht „What you see is what you get“, sondern: Das eLearning sieht anders aus, je nachdem auf welchem Gerät jemand darauf zugreift.
Fazit
Mein Fazit zum passenden eLearning-Format lautet: Alles ist möglich, aber nicht immer ist alles auch sinnvoll. Deshalb ist es essentiell, nicht nur die Zielgruppe zu definieren, sondern auch festzustellen und festzulegen, auf welchen Geräten eLearnings in Ihrer Organisation absolviert werden.